„Neue Gentechnik: Wahlfreiheit auf Acker und Teller in Gefahr?“ am 14.12.2023 um 19.00 Uhr im Schwörsaal im Waaghaus in Ravensburg Norbert Lins, CDU, Mitglied des Europäischen Parlaments stellt sich der Diskussion zur EU-Debatte zum Thema „Neue Gentechnik“ im Rahmen eines Podiums mit Jan Plagge, Bioland-Präsident, Martina Braun, Bioländerin und Mitglied des Landtags BW für die Grünen, und eine Vertreter:in der Verbraucherzentrale (angefragt). Ziel ist es, die Ablehnung der Neuen Gentechnik im Ökolandbau klarzumachen und zu verdeutlichen, dass die Öko-Verbände nicht hinter der Deregulierung stehen, sondern große Bedenken haben. Veranstaltet wird diese Abendveranstaltung von der Arbeitsgemeinschaft Ökologische Landwirtschaft (AÖL) Baden-Württemberg e.V. und Unterstützung durch das Bündnis Gentechnikfreie Landwirtschaft Baden-Württemberg. Neue Gentechnik kurz vor dem Durchbruch? Am 05.07.2023 wurde von der EU-Kommission der Gesetzesvorschlag zur Deregulierung der Gentechnik veröffentlicht. Derzeit erleben wir, dass wichtige Ausschuss-Termine nach vorne verlegt werden und allen voran die spanische Ratspräsidentschaft und die EVP Fraktion Druck machen, um das Gesetz zur Deregulierung noch vor der Europawahl im Juni 2024 durchzukriegen. Konservative und Liberale verfügen dabei über eine stabile Mehrheit im Parlament. Deren Unverständnis gegenüber unserer Skepsis an den Neuen Gentechniken ist schon länger hoch. Jetzt soll auch noch die letzte „Hürde“ aus dem Weg geräumt werden, nämlich das Verbot der Neuen Gentechnik im Ökolandbau. Wo liegt eigentlich das Problem mit der Gentechnik? Die Neuen Gentechnischen Methoden wie CRISPR/Cas ermöglichen einen einfachen und schnellen Weg, um Organismen genetisch zu verändern. Sie werden von der EU im Moment verharmlost und als Lösung für viele Probleme in der Lebensmittelproduktion angesehen. Behauptet wird dabei, dass die genetischen Veränderungen nicht nachweisbar sind und damit die Neue Gentechnik auch im Öko-Landbau ohne Bedenken eingesetzt werden kann. Pflanzen, die mittels der Neuen Gentechnik verändert wurden, sollen nun nicht mehr als genetisch veränderte Organismen (GVO) eingestuft werden und damit auch nicht mehr speziell gekennzeichnet werden müssen. Damit wäre es nicht mehr zu verhindern, dass GVOs auch auf den Äckern von Bio-Landwirten und schlussendlich den Tellern der Verbraucher landen. Es gibt aktuell noch keine verlässlichen Studien, die eine Harmlosigkeit der Neuen Gentechnik belegen würden. Vielmehr ist die Auswirkung auf den Gesamtorganismus und schlussendlich auch auf das gesamte Ökosystem noch gar nicht abschätzbar, weshalb unvorhersehbare schädliche Konsequenzen nicht ausgeschlossen werden können. Zusätzlich gelten Pflanzen, welche durch gentechnische Methoden hergestellt werden, oder wenn eine genetische Veränderung in einer Pflanze mit technischen Mitteln hervorgerufen wird, als „biotechnologische Erfindung“ und sind damit patentierbar. Dies ermöglicht den großen Saatgut-Konzernen, auch klassisch gezüchtete Pflanzen zu patentieren, wodurch ein undurchschaubares Patent-Dickicht entsteht und der freie Zugang zu Saatgut, Sorten und genetischem Material enorm erschwert bzw. unmöglich gemacht wird. Donnerstag14.12.202319:00 - 22:00 UhrSchwörsaal im WaaghausRavensburgorganisiert von c/o Bioland Landesverband Baden-Württemberg e.V.Download als ics-Datei